Vlamingstraat 64, das Hotel „De Keizerlijke Arend“. Ein Gebäude mit Filmtradition. Der niederländische Messebesucher Willem Krüger gab dort die erste Filmvorführung von Brügge. Im Jahr 1921 erhielten die Gebrüder D’Hoedt aus Brügge die Genehmigung, ein Kino zu errichten, das als „Belästigungsanstalt“ bezeichnet wurde.
1924 wurde das Kino Edison mit 500 Plätzen und einem Hintereingang in der Kraanrei eröffnet. Es zeigte mit Erfolg vor allem Slapstick-Filme, Serien und Feuilletons aus Amerika. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte der Betreiber jedoch Schwierigkeiten. Nach einigen Renovierungsarbeiten spezialisierte sich der Betreiber dann auf so genannte „Nacktfilme“.
Wöchentlich
Jede Woche standen neue Filme auf dem Programm, mit so vielsagenden Titeln wie„Und die Frau schuf die Liebe“, „Mädchen des Teufels“, „Schwüle Nächte und warme Freuden“, „Der Schrei der Nudisten“, „Wenn es Nacht wird auf der Reeperbahn“ (mit überwältigendem Erfolg, denn er wurde mindestens fünfmal verlängert). Es kam sogar das Gerücht auf, dass der Eigentümer alle paar Wochen die gleichen Filme mit einem anderen, selbst ausgedachten Titel auf den Spielplan setzte. Sicherlich würde es niemandem auffallen. Extra viele braune Aufkleber auf den Plakaten (auch wenn sie nicht nötig gewesen wären), erweckten den Eindruck, dass es super viel Nacktheit zu sehen geben würde. Ebenso hat er einmal nur die Hälfte eines Films gezeigt oder die Rollen in der falschen Reihenfolge abgespielt, und niemand hatte ein Problem damit!
Siehe
Jeden Freitagabend kam der Kommissar mit vier Agenten vorbei, um im Voraus zu sehen, welche Passagen aus dem neuesten Film herausgeschnitten werden mussten. Natürlich war der Zuschauerraum bei dieser unzensierten Premiere immer voll besetzt.
All dies geschah zu einer Zeit, als Männer und Frauen zu unterschiedlichen Zeiten im Jan-Guilini-Bad schwimmen gehen mussten, und zwar in Badeanzügen, die alles bedeckten.
Meer van deze ondeugende kant van Brugge? Schrijf je in voor de S-wanwandeling Brugge pikant. Je maakt er kennis met pikanterieën die je nooit meer vergeet. Bekijk ook het filmpje van de eerste wandeling.
(Quelle: Bob Warnier, Brügge und seine Kinovergangenheit, Westflämische Reiseführer, Brügge 2013; Foto: Brügge Bilddatenbank EGC001000032 und EGC001000033)